Gebräuchliche Drogen-Pflanzen (Pilze), die seit dem 1.2.98/ 1.7.01 dem BtMG unterliegen
(die reinen Inhaltsstoffe unterliegen jedoch bereits seit 1971 dem BTMG)
 
  Name  
  Psilocybin-haltige Pilze  
  Meskalin-haltige Kakteen  
  DMT-haltige Pflanzen (Ayahuasca etc.)  
  lat. Name  
  Stropharia cubensis (1) Copelandia cyanescens (2) Psilocybe semilanceata (3) Psilocybe tampanensis (4) u.v.a.  
  Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii) (1) San-Pedro-Kaktus (Trichocereus pachanoi) (2) u.d.a.  
  Ayahuasca (1)= Psychotria virdis (2) (enth. DMT) plus Banisteriopsis caapi (3) (enth. als MAO-Hemmer Harmin etc.); auch v.a. DMT-und Harmin-haltige Pflanzen bekannt  

  Vorkommen  
  Tropen und Subtropen (1, 2, 4), gemäss. Zonen (3)  
  Wüstengebiete in Mexiko und Texas (1) Peru und Ecuador (in ca. 2500m Höhe) (2)  
  Amazonasgebiet (1)  
  Verwendete Teile  
  Fruchtkörper (1-3), Sklerotien (4)  
  überirdische grüne Sproßteile  
  Stengel der Liane (2), Blätter (3)  
  wirks. Inhaltsstoffe  
  Psilocybin, Psilocin, Beaocystin u.a.  
  Meskalin u.a.  
  DMT (oral: zus. mit MAO-Hemmern (Harmin etc.)  
  mittlere Dosis  
  5-10mg Psilocin (entspr. 4-14mg Psilocybin)  
  ca. 200-400mg Meskalin (als Chlorid oder Sulfat)  
  20-100mg DMT plus 20-200mg Harmin etc. (1), ca. 20mg DMT beim Rauchen bzw. Inhalieren  
  Wirkstoffgehalt  
  0,5% (1, 4), 1% (3), 1,5% (2) bezog. auf Trockengewicht  
  max. 0,4% (1), 0,01-0,1% (2) bei frischen Kakteen  
  ca. 0,3% DMT (2), 0,1-0,8% Harmin etc. (3)  
  Zubereitung  
     
  roh, getrocknet oder als ausgekochter Wasserextrakt  
  ausgekochter Wasserextrakt der Pflanzenmischung (1)  
  Wirkart  
  halluzinogen  
  halluzinogen  
  halluzinogen  
  Nebenwirkungen  
     
  Übelkeit, Erbrechen  
  Übelkeit, Erbrechen (Ursache=Harmin, Harmalin etc.)  
  Aufnahme  
  oral (essen), rauchen etc. nahezu wirkungslos (Psilocybin verdampft als Phosphorsäureester nicht)  
  oral (essen), rauchen (zus. mit Tabak)  
  oral (essen) (als Mixtur mit MAO-Hemmern) (1), rauchen/ mit Vaporizer inhalieren (hier nur DMT-haltige Pflanzen ohne MAO-Hemmer benötigt)  
  Wirkdauer  
  ca. 3-6h  
  6-10h oder länger  
  2-4h (oral bei(1)), 10-20min. beim Rauchen  

  generelles Verbot
  NEIN, nur bei Besitz zum Missbrauch als Droge - eine Besitz-Genehmigung durch BfArrM ist hier NICHT notwendig (anders als bei anderen illegalen Drogen)  
  generell nicht strafbar  
  Besitz zu wissenschaftlichen Zwecken, Besitz zu Demonstrationszwecken (z.B. bei Pilzberatung) sonstige Zwecke, die glaubwürdig nicht auf einen Pilzkonsum abzielen  
  Besitz zu wissenschaftlichen Zwecken, Besitz zu Zier- u. Schauzwecken (Kakteenliebhaber) sonstige Zwecke, die glaubwürdig nicht auf einen Kakteenkonsum abzielen  
  bei N,N-DMT-haltigen Pflanzen (Harmin=kein BtM): Besitz zu wissenschaftlichen oder Zier-Zwecken, sonstige Zwecke, die glaubwürdig nicht auf einen Konsum abzielen  
  nicht strafbar ferner  
  unbeabsichtigte Verwechslung mit Speisepilzen beim Selbstsammeln, sofern glaubhaft dargelegt  
     
     
  BtM-rechtliche Einordnung versch. Handelsprodukte  
  unbearbeitete Pilzfruchtkörper, Sklerotien, Pilzmyzele, Pilzsporen = je nach Verwend.zweck BtM oder nicht, sog. Pilzduftkissen, Pilzairfresher etc. = Grauzone, eher BtM-Entscheidung der Gerichte, Pilzschokolade etc. = eindeutig BtM  
     
     
  sonstige Anmerkungen  
  nach überwiegender Rechtssprechung werden nur Missbrauchsdelikte ab 1.7.01 geahndet, da vorher "Pilze" in d. Anlage der 10. Änd. Vo vom 1.2.98 nicht erfasst waren  
  Der rituelle Gebrauch von Peyote ist für Mitglieder der Native Church (Indianer) in USA und Mexiko nicht verboten  
  Der rituelle Gebrauch von Ayahuasca ist in Brasilien nicht verboten. DMT findet sich auch im menschl. Gehirn (=Unding eines DMT-Verbotes, da körpereig. Substanz)  

*** angaben nach joachim eul, berlin - trotzdem keine garantie ;) ***